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Wednesday, 2 December 2009

Wer bin ich?

Ich habe heute etwas Interessantes gelesen: 
"Sie reden immer von Selbstverwirklichung. Ich finde das schwierig. Ich habe noch nie daran gedacht, mich selbst zu verwirklichen, offen gestanden. Weil ich gar nicht wüsste, was ich selbst bin. Ich werde doch durch das Leben gebildet, durch das, was ich tun muss, und durch die Menschen, mit denen ich zusammen bin." 
(Dieses Zitat stammt von Marion Gräfin Dönhoff ).


Da musste ich erstmal drüber nachdenken. Ich dachte immer, ich sei die Einzige, die nicht weiß, wer oder was sie ist. Aber theoretisch kann man das ja nie genau sagen. Vor allem gibt es niemals eine endgültige Antwort auf diese Frage, da wir ja immer irgendwie ein Produkt unserer Vergangenheit, der Umstände und Einflüsse um uns herum sind. Und so wie die sich ständig verändern (die Vergangenheit ändert sich ja in gewisser Weise auch, es kommt ständig etwas hinzu), verändern wir uns also auch von Tag zu Tag. 
Einerseits ist das etwas, wie soll ich sagen, naja vielleicht etwas Beängstigendes. 
Wenn man sich eingesteht, sich selbst nicht wirklich zu kennen, nicht zu wissen wie man in welcher Situation reagieren würde oder wird - das hieße ja auch, das wir nicht mal für uns selbst die Hand ins Feuer legen können. 
Und es gibt genügend Menschen, die eines Tages genau das sind, was sie niemals sein wollten. 
Andererseits ist es auch gut, dass wir uns ständig verändern, sonst würden wir ja still stehen. Wir würden uns nicht weiter entwickeln, unser Horizont bliebe stets der gleiche und die ganze Gesellschaft würde stagnieren. 


Außerdem heißt Veränderung ja nicht automatisch, sich selbst nicht treu zu bleiben. Es ist nicht immer schlimm, wenn man Dinge tut, die man nie tun wollte, weil man erkennt, dass man falsch lag. 
Es ist nur schlimm, wenn wir Dinge tun, die wir nie tun wollten, weil wir unser Gehirn, unser Gewissen abgeschaltet haben. Wenn wir einfach nur noch funktionieren, wie wir sollen, ohne uns zu reflektieren, zu hinterfragen. 


Eine andere Frage, die mir kam als ich das Zitat von Gräfin Dönhoff las, war, wenn man sich nicht selbst verwirklicht, was verwirklicht man dann? Was heißt das überhaupt? Etwas zur Wirklichkeit machen? Wie funktioniert das? 
Wenn man sich selbst verwirklichen wollte, würde man sagen, man selbst ist noch keine Wirklichkeit, oder nicht? 
Das ist ziemlich verwirrend dieses Wort. 
Vielleicht will man das, was in einem ist, all die Ideale, die Träume und Wünsche verwirklichen, wahr werden lassen. 
Ich weiß nicht ganz genau, was ich "verwirklichen" möchte. Ich weiß nur, dass ich etwas verändern will. Auch wenn es nur etwas kleines ist. Ein bisschen mehr Licht, mehr Freude und vielleicht ein paar interessante Gedanken und Reflektionsanstöße in diese Welt bringen. Deswegen schreibe ich ja auch. :)

1 comment:

  1. ich habe überlegt was ich kommentiere... und dann dachte ich:
    JA! Du hast Recht! Deine Blogs bringen mich immer zum NAchdenken. Danke!
    hab dich liebens :**

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